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9. Austrian Indian Tour 2023

Oberösterreich - Nationalpark Kalkalpen, 30.August - 3.September 2023

Nach den letzten Jahren, die gänzlich anders verlaufen waren als geplant, entschlossen wir, dass 2023 das Jahr der nächsten Austrian Indian Tour werden würde. Viele hatten sich eine einfach zu fahrende Tour durch Oberösterreich gewünscht, alle wollten genug Zeit für Gespräche und gemütliches Beisammensein haben. Ich plante die Ausfahrten dementsprechend und stellte sicher, dass wir die schönsten Gegenden der Region sehen würden.

Als das Datum der Tour dann endlich da war, kamen wir beim „Bier Hotel Ranklleiten“, dem idealen Ausgangspunkt für die nächsten Tage, an. Geräumige Zimmer, regionale Küche, eine große Auswahl an Bierspezialitäten und genügend Platz für unsere Motorräder. Da eine kleine Gruppe von Fahrern frühzeitig angereist war, wurden wir im Hotel schon erwartet und alle freuten sich endlich wieder zusammen zu sein. Als der Nachmittag voranschritt, kamen immer mehr Teilnehmer im Hotel an und der Eingangsbereich des Biergartens füllte sich mit einer wunderbaren Reihe Indians. Später saßen alle beim Abendessen zusammen. Mit einer Suppe, einer Dreierauswahl bei der Hauptspeise und einem Dessert genossen wir das Menü. Nach einer langen und anstrengenden Anreise aus dem fernen Osten von Polen, trafen unsere guten Freunde Erwin und Zofia, begleitet von Tomek und Monika als Letzte am späten Abend ein. In Ausblick auf die nächsten drei Fahrttage, ging es danach für eine erholsame Nacht auf die Zimmer.

 

Am nächsten Tag nach dem Frühstück, bereiteten wir uns auf die Strecke vor. Bei der Abfahrt vom Hotel war es wunderbar zu sehen, wie sehr sich alle freuten wieder bei der Austrian Indian Tour dabei zu sein. Nach einem kurzen Tankstop öffneten wir unsere Drosselklappen und fuhren die ersten Kilometer des Tages. Kleine Straßen mit sanften Kurven brachten uns von Dorf zu Dorf, alte Bauernhäuser, Fischteiche und Obstgärten säumten den Weg. Als wir die Hauptstraße verließen um eine lohnenden Abstecher über die Hügel zu fahren, musste ich feststellen, dass eines der Motorräder liegen geblieben war. Bei nächster Gelegenheit stoppte ich das Feld auf einem Hügelrücken, von wo wir einen atemberaubenden Blick übers Land hatten. Die grünen Wälder und Wiesen trafen sich irgendwo am Horizont mit dem Blau des Himmels. Mit diesen Ausblicken setzten wir unsere Fahrt ein wenig später fort. Immer wieder folgten auf sanfte Anstiege wunderbare Ausblicke in die Landschaft, um daraufhin ins nächste Tal hinunterzufahren. Am Scheitelpunkt der Route für diesen Tag, überquerten wir noch die beiden größten Flüsse der Region, die Steyr und die Enns.

Weiter im Süden fuhren wir in die Ramsau ein, einem etwa 40 Kilometer langen Tal mit schmalen Straßen abseits der Hauptroute. Zu unserer Mittagsrast hatten wir Glück mit einigen freien Tischen in einem für die Region typischen Gasthof. Leider mussten wir bei dieser Gelegenheit ein zweites Motorrad auf den Anhänger laden.

Am Nachmittag waren es jetzt nur mehr 40 weitere Kilometer. Bevor wir in unser Hotel zurückkehrten, statteten wir dem Motorradmuseum Vorchdorf, dass für seine große und hochkarätige Sammlung von Exponaten der Marke BMW bekannt ist, einen Besuch ab. Von den ganz frühen Baujahren bis in die Mitte der 1980er, reicht die Palette der ausgestellten Raritäten.

 

Für den nächsten Tag war mit etwa 200 Kilometern Strecke die Umrundung des „Nationalparks Kalkalpen“ geplant, dem anspruchvollsten Abschnitt der Tour. Die Fahrer der beiden liegengebliebenen Motorräder waren trotzdem mit uns unterwegs. Einem der beiden hatte der Besitzer unseres Hotels eines seiner eigenen klassischen Motorräder geborgt, Walter Staniszewski saß im Beiwagen von Manfred Fetscher.

Selbst die größeren Straßen dieses Tages sind nicht stark von normalem Verkehr befahren, und so war unser Tempo von Anfang an hoch. Ab und zu wichen wir von der Hauptroute ab und erkundeten die kleineren, mehr fordernden Straßen mit ihren engen Kurven und teilweise steilen Anstiegen. Zurück im Tal nahmen wir wieder Geschwindigkeit auf und freuten uns über unsere Motorräder in voller Fahrt. Nach etwa zwei Drittel der Strecke für diesen Tag, hielten wir zur Mittagspause auf der Puglalm. Die Wirtin der kleinen Almhütte verwöhnte uns mit allem, für was die traditionelle Küche der Region berühmt ist. Frisch gebackenes Brot, verschiedene Aufstriche, Schweinsbraten, Würste, Zwiebel und eingelegtes Gemüse. Jeder Bissen eine schmackhafte Reise althergebrachter, österreichischer Kost. Nach zwei wohlverdienten Stunden auf der Alm, fuhren wir über den Hengstpass and brachten die bergigste Strecke des Tages hinter uns. Ein wenig später durchquerten wir jahrhunderte alte Ortschaften um Windischgarsten.

Wie es von der Gruppe gewünscht worden war, kamen wir früh im Hotel an und hatten noch genug Zeit für ein erfrischendes Getränk im Biergarten. Den Nachmittag begleitete eine Volksmusikgruppe und am Abend ließen wir uns ein ausgiebiges Grillbuffet schmecken.

 

 Die Strecke des dritten Fahrttages war um die Seen des Salzkammergutes geplant. Nachdem wir nach der Abfahrt unsere Motorräder aufgetankt hatten, waren die sanften Hügel im Westen ein perfekter Start in den Tag. Nach der Durchfahrt von Gmunden am Traunsee, befuhren wir eine anspruchsvollere Straße, die von dichtem Wald eingerahmt wurde. Kurz vor Erreichen des Attersees, hielt ich die Gruppe auf einem Parkplatz an und wir hatten einen atemberaubenden Fernblick über die Landschaft vor uns. Nachdem wir dem Ufer des Sees eine Zeit lang gefolgt waren, hielten wir an einem bekannten Freibad und sprangen ins kühle Nass. Schon ein paar Kilometer weiter fanden wir Platz in einem urigen Wirtshaus und genossen unser Mittagessen im Schatten eines riesigen Baumes im Gastgarten.

Nach der Rast setzten wir unsere Fahrt bei hohem Tempo fort. Wir umrundeten den Mondsee und nahmen die Straße zurück in Richtung des Südufers des Traunsees. Die Straße zieht sich mit leichten Kurven, sanften Steigungen und Gefällen durch dichten Wald und wir genossen unsere Indians im dritten Gang und weit offenem Gas. Zurück am Traunsee verlangsamten wir unsere Fahrt und ließen die Motorräder am Ufer entlangrollen. Ein zweites Mal durchquerten wir Gmunden mit seiner malerischen Seepromenade und altehrwürdigen Häusern. Ab hier mussten wir unsere Indians nur mehr „nach Hause“ bringen. Auf kleineren Nebenstraßen nahmen wir die letzten Kilometer Richtung Pettenbach in Angriff.

Im Hotel wartete noch eine besondere Veranstaltung auf uns. Die Bauern und Betriebe der Region stellten ihre feinsten Erzeugnisse vor. Vollkornbrot, unzählige Variationen von Käse und Speck, sowie Biere und Schnäpse aus Hofproduktion wurden uns zur Verkostung angeboten. Eine kulinarische Reise um die Spezialitäten des Almtales. Nach einem weiteren schmackhaften Abendessen, saßen wir bis spät in die Nacht zusammen und genossen die letzten Stunden dieser wunderbaren Tour.

 

Am nächsten Morgen war die Zeit gekommen „auf Wiedersehen“ zu sagen, aber noch während wir damit beschäftigt waren unsere Sachen zu packen und unsere Motorräder für die Heimreise fertig zu machen, redeten wir über mögliche Ziele für die nächste Austrian Indian Tour……..

 

     

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